Gesamtprojekt ‚Lernen lernen’ der ELSBETHENSCHULE Memmingen – Stand 2016

  • PROJEKT-Erneuerung siehe: NEUERSCHEINUNG: Chott Peter O./Sprick, Werner: LL 2.0 – neu mir KI – Schneider-Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler (demnächst) 2024
    Der Buchinhalt verbindet bewährte LL-Vermittlungsstrategien mit neuen KI-Bausteinen und schafft so eine zukunftsorientierte Hilfe zur konkreten Umsetzung des LL-Projekts.
    TESTS zum ‚Lernen-lern‘-Grundschulprojekt:
    Click here: Test Kl. 2Test Kl. 2 mit Lösg.Test Kl. 4Test Kl. 4 mit Lösg.

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1. Ablaufskizze der früheren Schwerpunktwochen –>
    Neu: Siehe oben genanntes Buch!

In vier, über das Schuljahr verteilten, so genannten ‚Schwerpunktwochen’ widmen sich alle Klassen – zusätzlich zum ‚normalen’ Unterricht – bewusst dem Thema ‚Lernen lernen’. Innerhalb eines festgelegten Zeitraumes von zwei Schulwochen nimmt jede Lehrkraft, nach einem so genannten ‚LL-Curriculum’ (Siehe unten!), verbindlich bestimmte LL-Bausteine in ihren Unterrichtplan auf. Dabei widmet sich die gesamte Schule, d.h. also jede Klasse, denselben LL-Bausteinen, deren konkrete Inhalte für die verschiedenen Jahrgangsstufen unterschiedlich aufbereitet sind. Die dazu benötigten Unterrichtsmaterialien und Vorbereitungen liegen – in verschiedenen ‚Pädagogischen Tagen’ erarbeitet – jeder Lehrkraft fertig vor. In den Zeiträumen zwischen den Schwerpunktswochen sollen die erarbeiteten Inhalte zum ‚Lernen lernen’ (LL) im täglichen Unterricht bei Gelegenheit und entsprechendem Lehrinhalt gemäß des neuen bayerischen Lehrplans (von 2001) „eingeübt“ und von den Schülerinnen und Schülern in „Situationen“ angewendet werden. Auch dafür gibt es Pläne. Auf diese Weise setzt sich ein(e) Schüler(in), der/die im Schuljahr 2003/04 die 1. Klasse der Elsbethenschule Memmingen besuchte, bis zum Erreichen der 4. Klasse mit dem gleichen LL-Baustein viermal auseinander. Gleichzeitig werden die dabei erarbeiteten Lerntechniken im Fachunterricht durch Anwendung eingeübt. Wir erwarten die Schülerinnen und Schüler durch dieses dauerhafte Projekt in ihrem Lernen nachhaltig positiv zu beeinflussen und damit nicht nur die technische ‚Methodenkompetenz’, sondern auch emotionale Bereiche und soziale ‚Kompetenzen’ zu fördern. Der Nachweis, dass diese Erwartungen auch erfüllt werden können, soll in einem ‚Evaluationszyklus’ (in Tests) erbracht werden.
 
2. Überblick über den ‚LL-Eltern-Workshop’ Der Workshop für Eltern findet an drei Abenden statt. Die ‚Lehrer-AG LL’ gestaltet dabei folgende Themenbereiche:
  1. Erfahrungsaustausch zum eigenen Lernen und zum Lernen der Kinder
Beiträge zum Grundverständnis von ‚Lernen’ und ‚Lernen lernen’ Anregungen zu Beobachtungen der Kinder nach den Kriterien der ‚Lernfreude’ und des ‚Umgangs mit Fehlern’
  1. Reflexion der Beobachtungen
Vorstellen der LL-Bausteine in den verschiedenen Klassen Klären von Fragen zum Unterricht, zu den Inhalten
  1. Erarbeiten der häuslichen Unterstützungsmöglichkeiten zu den einzelnen LL-Bausteinen
3. Überblick über die Entwicklung des Projekts 1992 begannen wir Lehrerinnen und Lehrer der Elsbethenschule Memmingen damit, uns mit der Förderung des Komplexes ‚Lernen lernen’ (LL) auseinander zu setzen. In einer Pädagogischen Konferenz (16.11.1992) referierte der Schulleiter über die von ihm bisher erarbeiteten Grundlagen (Historie, Begriffskategorien, Inhalte, Methoden, Forschungswege). Ebenso wurden verschiedene LL-Ansätze zur Umsetzung in der Grundschule vorgestellt. Die Diskussion ergab, dass diese (für viele KollegInnen neue) Thematik für unsere Elsbethenschule äußerst relevant sei und dass das ganze Kollegium gemeinsam an diesem Thema arbeiten wollte. (Ohne es zu benennen, wurde damit der „Startschuss“ zu einer künftig gemeinsam gestalteten ‚Schulentwicklung’ gegeben!) Man begann damit, für die referierten Begriffskategorien (‚Lernen lernen’ (LL) betrifft die Organisation des Lernens, die Info-Aufnahme, die Info-Verarbeitung, die Info-Anwendung sowie die Gebiete der Konzentration/Entspannung, Lernmotivation und Lernkontrolle) konkrete Lehrinhalte zu suchen. 1993 wurde in der 1. Pädagogischen Konferenz (10.03.93) versucht, die für die oben genannten Begriffskategorien gefundenen LL-Lehrinhalte an den bestehenden Grundschul-Lehrplan (1980) „anzudocken“. Ziel der Konferenzarbeit war es, darüber hinaus ebenfalls in jahrgangsbezogenen Fachgruppen unterrichtsmethodische Probleme zu lösen. In der 2. Pädagogischen Konferenz (23.06.93) widmete man sich auf Grund der schulspezifischen Vordringlichkeit dem Thema ‚Konzentration und Entspannung’. Verschiedene Lehrkräfte stellten diverse Materialien vor und man tauschte sich über die bei der (für die Schüler bewusst gestalteten) Förderung der Konzentration gemachten Erfahrungen aus. Es wurde zudem eine Art Austauschbörse für die KollegInnen organisiert. 1994 begann man damit – auf Grund der bisher geleisteten Vorarbeiten (Begriffsfindung, „Andocken“ von LL-Inhalten an den LP, gefundene Materialien zur Förderung von Konzentration/Entspannung) – mit ersten Versuchen, das LL-Konzept in die Schule zu implementieren. Die Klassenlehrkräfte versuchten die erarbeiteten Lehrinhalte vor allem in den Fachbereichen Deutsch, Mathematik und HSK in ihren Unterricht „einzubauen“. Die Vorbereitung dazu erfolgte in der Pädagogischen Konferenz am 18.10.94. Darüber hinaus begann der Schulleiter so genannte ‚Lernkurse’ zu gestalten. Der erste zielte auf SchülerInnen mit größeren Lernschwierigkeiten, während sich der zweite ‚Lernkurs’ (in den letzen neuen Wochen des Schuljahres) an zukünftige Gymnasiasten wandte. (Beide ‚Lernkurse’ werden/wurden an der Schule als Arbeitsgemeinschaft durchgeführt!) 1995 erfolgte – aus Anlass des Umzuges in das neue Schulgebäude – in einer Pädagogischen Konferenz (07.11.1995) die erste gemeinsame ‚Stärken-Schwächen-Bilanz’, bei der auf die durch das LL-Projekt gewonnene ‚Corporate Identity’ zurückgegriffen werden konnte. Die vergangene schulische Entwicklung reflektierend erarbeitete man konkrete Veränderungsvorschläge für die Gebiete der hauseigenen Fortbildung, der Kommunikation (mit der zukünftigen Nachbarschule), der Stärkung der Schulidentität sowie des Schulmanagements. In den beiden folgenden Jahren wurde versucht, diese Vorschläge in die Tat umzusetzen. 1997 erarbeitete die Gesamtkonferenz eine zweite ‚Stärken-Schwächen-Bilanz’, die Problemfelder wie die Beziehung zur Nachbarschule, das Schulmanagement, die Fortbildung, die Schulpartnerschaft evaluierte und neue Vorschläge (wie z. B. die Verbesserung des hauseigenen Umgangs) hervorbrachte. Dabei konzentrierte man sich im Besonderen auf die Förderung der Kinder nicht-deutscher Muttersprache sowie auf eine Lehrer-Evaluation per Fragebogen. Ebenso widmete sich das Kollegium in der hauseigenen Fortbildung (SchiLF) vom 15.01.97 erneut dem schulspezifisch relevanten Thema ‚Konzentration/Entspannung’. Referent Michael Stürmer stellte eine Fülle praktischer Fördermöglichkeiten vor, die unter dem Gesichtspunkt der Förderung des Komplexes ‚Lernen lernen’ (LL) intensiv vom Kollegium diskutiert wurde. 1998 erfolgte – bedingt durch den Zugang einer Reihe von neuer KollegInnen – eine hauseigene Fortbildung (SchiLF) (02.02.98), die eine erneute aktualisierte Einführung in die Grundlagen zur Förderung von ‚Lernen lernen’ (im weiteren Sinn: ‚Methodenkompetenz’) beinhaltete. Die Pädagogische Konferenz brachte einen regen Austausch über Möglichkeiten und Erfahrungen der Umsetzung des LL-Konzepts zwischen den „alten“ und „neuen“ KollegInnen. 1999 bilanzierte (08.02.1999) das Gesamtkollegium ein drittes Mal seine ‚Gestaltete Schulentwicklung’, wobei u. a. der Komplex ‚Lernen lernen’ im Zusammenhang mit der Förderung der Selbstständigkeit der Schüler/-innen thematisiert wurde. Im Jahr 2000 begann man – in Anbetracht der Einführung des neuen bayerischen Grundschul-lehrplans 2001 und der darin enthaltenen verpflichtenden Behandlung des Komplexes ‚Lernen lernen’ – das LL-Thema erneut aufzugreifen. Im Rahmen eines Pädagogischen Tages (08.11.2000) sichtete man in jahrgangsbezogenen Fachgruppen das bisher entstandene Unterrichtsmaterial und erarbeitete in einem Workshop auf Grund des neuen Lehrplans konkrete LL-Unterrichtsbausteine. Folgende LL-Bausteine kristallisierten sich heraus: Hausaufgaben, Fehler, Konzentration, Informationsaufnahme, Sachaufgaben Mathematik, Informationsbearbeitung, Wiederholung, Merken, Kontrolle. 2002 erfolgte die 4. Bilanzierungskonferenz (03.12.2002) zur gesamten Schulentwicklung (Siehe www.elsbethenschule-memmingen.de). Sie erbrachte neben dem ‚Schulprogramm’ auch Übersichtspläne, die dabei helfen sollten, ‚Lernen lernen‘ (LL) gezielt (im Rahmen des neuen Bayerischen Grundschul-Lehrplans im Unterricht) umzusetzen. Darüber hinaus sollte ein ‚LL-Curriculum’ für die gesamte Schule erstellt werden. Ebenso kam man überein, ‚Lernen lernen’ an der Elsbethenschule im Rahmen von vier Schwerpunktwochen pro Schuljahr gemeinsam umzusetzen. 2003 ging das Gesamtkollegium im Rahmen eines Pädagogischen Tages (22.09.2003) daran, die Vorgaben der 4. Bilanzierungskonferenz zu realisieren. Der Entwurf des LL-Curriculums (Jahresplans) wurde gebilligt. Darüber hinaus bereiteten jahrgangsbezogene LehrerInnen-Gruppen die lehrplanbezogenen LL-Bausteine für die 4 Schwerpunktswochen auf bzw. vor. Auf dem 1. Schulentwicklungstag Schwaben in Kempten am 09.11.2003 wurde das Projekt von vier VertreterInnen der Schule einem breiten Publikum vorgestellt. 2003/2004 führte man die 1. Schwerpunktswochen zum ‚Lernen lernen’ in allen Klassen der Elsbethenschule Memmingen durch. Folgende Bausteine wurde zu folgenden Zeiten – je nach Klassenstufe in unterschiedlich umfassender Ausprägung – im Unterricht behandelt: Bausteine: Hausaufgaben, Fehler, Konzentration (06.10. bis 10.10.2003) Bausteine: Informationsaufnahme, Sachaufgaben Mathematik (01.12. bis 05.12.2003) Bausteine: Informationsbearbeitung, Wiederholung (09.02. bis 13.02.2004) Bausteine: Merken, Kontrolle (26.04. bis 30.04.2004) (Anlagen 15 und 16) In der Konferenz am 05.05.2004 gab es mit den Lehrkräften eine erste mündliche Reflexion des Projekts, der eine schriftliche Evaluation durch einen Feedbackbogen folgte. Auf Grund der positiven Ergebnisse des Lehrer-Feedbacks, der ermunternden Worte verschiedener Eltern sowie – zusätzlich motiviert – durch eine in der Zeitschrift GEO (H10/2004/S.178) abgedruckten Kurzbeschreibung unseres LL-Projekts, waren die Lehrkräfte bereit die Schwerpunktwochen auch im Schuljahr 2004/05 fortzusetzen. Am ‚Pädagogischen Tag’ (28.09.2004) wurden die Stundenbilder und Materialien zu den LL-Bausteinen von den Lehrkräften in Jahrgangsgruppen überarbeitet. Im 2. Teil des Tages widmeten die Lehrergruppen dem Thema ‚Evaluation’. Man begann zu jedem LL-Baustein und zu jeder Unterrichtseinheit eine ‚Lernziel-Kontrolle’ zu gestalten. Im November 2004 waren die Überarbeitungen und grundlegenden Entwürfe fertig. Daraus wird durch eine Lehrer-Arbeitsgemeinschaft (‚Lehrer-AG LL’ mit ca. 10 Teilnehmern) ein „Evaluationsinstrument“ für die Klassen 2 und 4 konstruiert, das zum einen in der Unterrichtspraxis ausprobiert und zum anderen mit Hilfe von Wissenschaftlern der Universitäten Augsburg und/oder Ulm wissenschaftlich überprüft (validiert) werden soll. Daneben entschloss man sich einen ‚Eltern-Workshop’ zum Thema ‚Lernen lernen’ zu erarbeiten und den Erziehungsberechtigten anzubieten. Damit sollen die Eltern einen konkreten Einblick in das LL-Projekt bekommen und die schulischen Bemühungen zu Hause aktiv unterstützen. Die ‚Lehrer-AG LL’ bereitete diesen Workshop in verschiedenen Sitzungen und in häuslicher Einzelarbeit vor. (Siehe oben Punkt 2: Übersicht zum ‚’Eltern-Workshop LL’!)